2020 wird uns allen als ein besonderes Jahr in Erinnerung bleiben. Und auch wenn noch nicht absehbar ist, wie lange uns das gefühlte Dauerthema Covid-19 begleiten wird, so kann ich persönlich dem Jahr 2020 auch einiges Positives abgewinnen – neben dem offensichtlich Schlechtem. Ich möchte daher einen kurzen Rückblick auf 2020 in Bezug auf meine Ziele und Pläne geben.

Angefangen hat alles im Januar 2020, als mich ein gut informierter Freund über dubiose Vorgänge in Wuhan, die er auf Twitter durch sein Interesse für China & die dortige Kultur mitbekommen hatte, informierte. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen, genauso wie den Umstand, dass ich das ganze eher spöttisch aufgenommen habe. Im März verschlechterte sich die Lage dann abrupt, die Bibliothek der Universität wurde geschlossen und einen Tag vor meinem ersten Brevet (Langstreckenradfahrt) mit 200 km Strecke wurde alles abgesagt und der Lockdown angekündigt. Der Frust war natürlich riesig, genauso wie die Verunsicheurng über die Lage und die damit verbundene Starre. Letzlich waren so die von mir vorab gesteckten Ziele für das Jahr leider teilweise nicht mehr umsetzbar. Die Bikepacking-Tour über Ostern ins Sauerland: gestrichen, das Brevet: gestrichen. Die Teilnahme an RTFs und einem Rennen in 2020: gestrichen.

Auf der anderen Seite sorgte der Lockdown für ungeahnte positive Apsekte. So waren auf einmal die Straßen komplett frei, ein Geist der Solidarität war im Verkehr deutlich zu spüren sowie die Entschleunigung aller, die aus Radfahrersicht einiges an Sicherheit dazugewinnen ließ. Daneben tat das Radfahren beim schönen Wetter auch mental sehr gut, einfach um mal rauszukommen mit dem Gefühl eine Art Mini-Urlaub auf den Trainingsrouten zu erleben. Durch diesen Umstand und auch die gewonnene Zeit bin ich deutlich mehr Rad gefahren und war aktiv an der frischen Luft. Alleine im April bin ich circa 1250 km gefahren und habe so einen Grundstein für mein anderes Ziel für 2020 gelegt: den 10.000 km insgesamt Fahrleistung. Auch das Brevet habe ich mit einem Kumpel selbstorganisiert nachgeholt. Ende Mai sind wir so 220 km durchs Rheinland an einem schönen Sommertag gefahren.

Nach einer Pause im September und Oktober sollte es dann mit der mittlerweile über den Sommer erfolgten Entspannung der Covid-19-Lage eigentlich nach Italien gehen, um dort die ligurischen „Alpen“ zu bezwingen. Leider verschlimmerte sich die Lage wieder deutlich, so dass auch diese Tour abgesagt werden musste. Danach war die Motivation durch die Situation und das kältere sowie schlechtere Wetter deutlich geringer, so dass es am Ende dann doch noch einmal ziemlich knapp wurde. Am Ende von 2020 standen dann aber ziemlich genau die 10.000 km Strecke. Auch habe ich noch einen virtuellen Half-Everest auf Alp de Zwift schaffen können, der mir in den 9 Stunden auch einige Herausforderungen beschert hat.

2020 war rückblickend ein ziemliches Wechselbad der Gefühle mit schönen und schlechten Momenten. Ich bin gespannt wie 2021 wird!

Ziele bezüglich des Radsports werde ich dieses Jahr weniger vornehmen. Dafür ist es einfach zu wenig planbar.